Autor: Jilliane Hoffman
Verlag: Wunderlich
Genre: Nach Ländern
Erscheinungsdatum: 2007 Meine Wertung: 0
Zusammenfassung: Eine Staatsanwältin aus Florida hängt ihren Job an den Nagel und beginnt, Krimis zu schreiben, genauer gesagt: Weltbestseller. "Vater Unser" ist Hoffmans dritte Geschichte um die junge Staatsanwältin und Alter Ego Hoffmans Julia Valentine, die hier mit ihrem ersten Mordfall betraut wird: Der angesehene Chirurg Dr. David Arquette soll seine Frau und seine drei Kinder bestialisch umgebracht haben.
In dem Sensationsprozess plädiert die Verteidigung auf Unzurechnungsfähigkeit wegen Schizophrenie. Der stellvertretende Chef der Staatsanwaltschaft, der sich bereits im Wahlkampf für die anstehende Wahl zum Generalstaatsanwalt befindet, sieht in ihm einen hochintelligenten Simulanten und kaltblütigen Serienmörder. Dann taucht auch noch die Möglichkeit auf, dass die Tat in Wirklichkeit von einem unbekannten Dritten begangen wurde...
Auf fast 600 Seiten mischt Hoffman virtuos Fakten und Fiktion und kreiert eine zum Bersten spannende Story. Gekonnt lässt sie den neuesten medizinischen Kenntnisstand zur Schizophrenie einfließen - an der immerhin jeder Hundertste von uns leidet -, reflektiert aber auch Grundsätze des US-amerikanischen Strafverfahrens.
Der Fall wird für Julia dadurch noch komplizierter, dass er sie auf ihre Vergangenheit stößt: Sie selbst hat einen schizophrenen Bruder, dessen Existenz sie verdrängt, weil er im Wahn ihre Eltern umgebracht hat. Im Verlauf der Verhandlung gegen Dr. Arquette taucht sie immer tiefer auch in ihre eigene Familiengeschichte ein. Sie versteht, welches Leiden Schizophrenie für die Betroffenen bedeutet, und erkennt, dass Gut und Böse im Leben nur selten so klar zu trennen sind, wie sie, die Staatsanwältin, dies zunächst gegenüber der Jury und der (Fernseh-)Öffentlichkeit suggeriert hat.
"Vater unser" ist weit mehr als nur ein atemberaubend spannendes Buch. Es ist auch eine sensible Reflexion auf das Thema Schizophrenie und eine fundierte Auseinandersetzung mit der oft bizarren Realität des US-amerikanischen Strafverfahrens. Dass Hoffman weiß, worüber sie schreibt, spürt man in jeder Zeile. So lässt sie ihre Leser nicht nur glänzend unterhalten zurück, sondern auch um einiges klüger. "--Dr. Stefan Rusche, Literaturtest"
Verlag: Wunderlich
Genre: Nach Ländern
Erscheinungsdatum: 2007 Meine Wertung: 0
Zusammenfassung: Eine Staatsanwältin aus Florida hängt ihren Job an den Nagel und beginnt, Krimis zu schreiben, genauer gesagt: Weltbestseller. "Vater Unser" ist Hoffmans dritte Geschichte um die junge Staatsanwältin und Alter Ego Hoffmans Julia Valentine, die hier mit ihrem ersten Mordfall betraut wird: Der angesehene Chirurg Dr. David Arquette soll seine Frau und seine drei Kinder bestialisch umgebracht haben.
In dem Sensationsprozess plädiert die Verteidigung auf Unzurechnungsfähigkeit wegen Schizophrenie. Der stellvertretende Chef der Staatsanwaltschaft, der sich bereits im Wahlkampf für die anstehende Wahl zum Generalstaatsanwalt befindet, sieht in ihm einen hochintelligenten Simulanten und kaltblütigen Serienmörder. Dann taucht auch noch die Möglichkeit auf, dass die Tat in Wirklichkeit von einem unbekannten Dritten begangen wurde...
Auf fast 600 Seiten mischt Hoffman virtuos Fakten und Fiktion und kreiert eine zum Bersten spannende Story. Gekonnt lässt sie den neuesten medizinischen Kenntnisstand zur Schizophrenie einfließen - an der immerhin jeder Hundertste von uns leidet -, reflektiert aber auch Grundsätze des US-amerikanischen Strafverfahrens.
Der Fall wird für Julia dadurch noch komplizierter, dass er sie auf ihre Vergangenheit stößt: Sie selbst hat einen schizophrenen Bruder, dessen Existenz sie verdrängt, weil er im Wahn ihre Eltern umgebracht hat. Im Verlauf der Verhandlung gegen Dr. Arquette taucht sie immer tiefer auch in ihre eigene Familiengeschichte ein. Sie versteht, welches Leiden Schizophrenie für die Betroffenen bedeutet, und erkennt, dass Gut und Böse im Leben nur selten so klar zu trennen sind, wie sie, die Staatsanwältin, dies zunächst gegenüber der Jury und der (Fernseh-)Öffentlichkeit suggeriert hat.
"Vater unser" ist weit mehr als nur ein atemberaubend spannendes Buch. Es ist auch eine sensible Reflexion auf das Thema Schizophrenie und eine fundierte Auseinandersetzung mit der oft bizarren Realität des US-amerikanischen Strafverfahrens. Dass Hoffman weiß, worüber sie schreibt, spürt man in jeder Zeile. So lässt sie ihre Leser nicht nur glänzend unterhalten zurück, sondern auch um einiges klüger. "--Dr. Stefan Rusche, Literaturtest"