Autor: Brian Herbert, Bernhard Kempen
Verlag: Heyne
Genre: Science Fiction
Erscheinungsdatum: 2005 Meine Wertung: 0
Zusammenfassung: Dune - Haus Atreides
0. Allgemeines
Die drei Dune-Bücher “Haus Atreides”, “Haus Harkonnen” und “Haus
Corrino” stellen eine Art Vorspiel zu dem großen Zyklus von Frank
Herbert dar. Sie wurden von Frank Herberts Sohn Brian Herbert
sowie von Kevin Anderson geschrieben. Die grundlegende Idee der
Bücher ist, die Vorgeschichte der bekannten Figuren aus dem
Dune-Zyklus darzustellen und dabei gleichzeitig neue
Informationen für den Leser zugängig zu machen. Allgemein lässt
sich sagen, dass die drei Bände zu den Häusern Atreides,
Harkonnen und Corrino so sehr aus einem Guss sind, dass sie
schwerlich in einer Kritik getrennt zu betrachten sind. Hier
werden daher alle drei Bücher in einem Text besprochen.
1. Figuren
Die in diesem Vorspiel auftretenden Figuren sind alte (eher:
junge) Bekannte aus dem Dune-Zyklus. Mit sehr viel Feingefühl
wird die Vorgeschichte jeder Person und die Verwicklungen und
Verflechtungen zwischen den einzelnen Figuren vorgestellt. Brian
Herbert und Kevin Anderson vervollständigen somit das komplexe
Bild, welches Frank Herbert von der feudalen Zukunftsgesellschaft
nach Buthlers Djihad gezeichnet.
Man erfährt zum Beispiel, weshalb Letho seinen Sohn Paul als
Thronerben einsetzt, obwohl jener nur der uneheliche Bastard mit
einer Konkubine ist. Denn ja, auch Herzöge können jung und
töricht sein. Die Herkunft Gurney Halleks, Duncan Idahos und des
Suk-Mediziners werden geklärt. Der Leser wohnt der
Thronbesteigung von Shaddam bei und erfährt einiges über
Intrigen an einem modernen Hofe. Nichtzuletzt wird auch erklärt,
warum Baron Harkonnen ... doch hier sei nicht zu viel verraten.
Die Auswahl der Figuren ist sehr gelungen. Die
Charakterisierungen der Personen sowie die Veränderungen wird
konstant und zur Freude des Lesers durchgehalten. Es gibt
annähernd keine unmotivierten Handlungen, die einen die Stirn
runzeln lassen.
(Einzige Schmälerung des Lesevergnügens ergibt sich dann, wenn
man die sieben Frank-Herbert-Bände bereits gelesen hat, da man
dann weiß, welche der Figuren den dritten Band des Vorspiels
nicht lebend verlassen werden. Daher ist Dune-Neulingen zu
empfehlen, tatsächlich bei dem ersten Band des Vorspiels zu
beginnen und nicht beim Dune-Zyklus von Frank Herbert.)
2. Die Dune-Welt
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass man mit dem Vorspiel zum
Dune-Zyklus viele fremde Planeten erkundet und kennenlernt, die
man bei Frank Herbert nur vom Hören-Sagen kannte. Giedi Prim,
Arrakis, Ix, Kaitain und Caladan werden vorgestellt, die
Inhaber und Besucher hinreichend charakterisiert. Hier wurden
unangenehme weiße Flecken auf meiner Raumlandkarte gefüllt.
Darüber hinaus ranken sich viele Mysterien um technische
Apparate in Dune, was deren Herkunft, Funktion und Aussehen
betrifft. Brian Herbert und Kevin Anderson lüften einige dieser
Geheimnisse. So erfährt man einige mysteriöse technische Details
über den Bau und die Navigation von Highlinern, die
Wirkungsweise des Gewürzes und ähnlicher Substanzen - und man
erfährt, was es mit den geheimnisvollen Axotl-Tanks auf sich hat
(was ich persönlich ein wenig schade finde, weil Frank Herbert
die Lösung dieses Rätsels ja nur angedeutet hatte).
3. Erzählerisches: Tiefen und Untiefen
Ja, es gibt auch Plattheiten, doch tun diese der Lesefreude
keinen Abbruch. Grundsätzlich lässt sich sagen: Die Bösen sind
bös, die Guten sind gut! Dies gilt insbesondere für die beiden
Gegner Atreides und Harkonnen. Erstere (das gesamte Haus mit
allem Tross) stehen grundsätzlich Ehre und Ehrhaftigkeit,
während letztere einzig niederträchtig und gemein sind. Beide
Seiten verfallen bisweilen in Extreme, so dass die Geschichte
an manchen Stellen unglaubwürdig wirkt. Allein Letho Atreides
wird der Großmut abgenommen, weil er der Machtpräsentation und
der Hervorhebung der Opposition von Herzog und Imperator dient.
Gibt es aber einen seriösen Grund, weshalb ein baronöser
Thronfolger sich in ungeheure Unkosten stürzen und
Nachforschungen ergehen sollte, um ein kleines Würstchen wie
einen Minenarbeiter zu quälen?
Dem plakativen und einfachen Gut-Böse-Prinzip entziehen sich
aber auch viele Figuren und Strömungen (Liet Kynes, Bene
Tleilax, Bene Gesserit, Raumgilde), die sich getrieben von
Eigennutz zwischen diesen Extremen bewegen. Diese Figuren und
Gruppierungen tragen zu einer erheblichen Auflockerung des
starren Schwarz-Weiß-Schemas bei und sorgen für viel Wirbel
und Ungewissheit des Handlungsstranges.
Humor existiert in gut dosierten Mengen. Hier hat das
Autorenpaar gute Arbeit geleistet. Nicht übertrieben, einfach
nur gut (Ich sage nur: Baron Harkonnen, Klein-Feud-Rautha und
ein vollkommen überforderter Mentat im Raubtierhaus.)
Etwas platt erscheint das Ende der Trilogie, an welchem ein
wahrer Friede-Freude-Eierkuchen gebacken wird. Dies mag zwar
für den Leser entspannend sein, doch sooooo viel Sonnenschein
tut in den Augen weh. Das Konfliktpotential um Arrakis wird
jedoch angedeutet.
4. Das Vorspiel zum Dune-Zyklus?
Die Bücher als Glieder zum Dune-Zyklus: Ich hatte erwartet,
etliche Fehler ausfindig zu machen, bei denen sich der alte
Dune-Zyklus mit dem neuen Vorspiel überwirft, doch ich hatte
mich in dieser Hinsicht getäuscht! Zumindest mir ist nichts
aufgefallen, worin sich die Geschichte verheddert hätte.
Ich habe es sehr genossen, die einzelnen Figuren, Schauplätze
und Vorkommnisse, die aus Frank Herberts Dune-Zyklus zum Teil
nur namentlich bekannt waren, nun näher kennenzulernen. Viele
Fragen werden beantwortet, die in den bisherigen Büchern
aufgeworfen worden waren. Als Dune-Fan kann ich daher
feststellen, dass ich es nicht bereut habe, die Bücher gelesen
zu haben; ich habe es genossen!
4. Gesamturteil
Die erzählte Geschichte weist viele Erzählstränge mit vielen
Figuren auf. Ich fand es äußerst angenehm zu lesen. Die drei
Dune-Bücher, die das Vorspiel zum großen Zyklus von Frank
Herbert darstellen, sind wunderbar gelungen und des Lesens wert:
Kauf-mich, Lies-mich, Hab-mich-lieb!
Verlag: Heyne
Genre: Science Fiction
Erscheinungsdatum: 2005 Meine Wertung: 0
Zusammenfassung: Dune - Haus Atreides
0. Allgemeines
Die drei Dune-Bücher “Haus Atreides”, “Haus Harkonnen” und “Haus
Corrino” stellen eine Art Vorspiel zu dem großen Zyklus von Frank
Herbert dar. Sie wurden von Frank Herberts Sohn Brian Herbert
sowie von Kevin Anderson geschrieben. Die grundlegende Idee der
Bücher ist, die Vorgeschichte der bekannten Figuren aus dem
Dune-Zyklus darzustellen und dabei gleichzeitig neue
Informationen für den Leser zugängig zu machen. Allgemein lässt
sich sagen, dass die drei Bände zu den Häusern Atreides,
Harkonnen und Corrino so sehr aus einem Guss sind, dass sie
schwerlich in einer Kritik getrennt zu betrachten sind. Hier
werden daher alle drei Bücher in einem Text besprochen.
1. Figuren
Die in diesem Vorspiel auftretenden Figuren sind alte (eher:
junge) Bekannte aus dem Dune-Zyklus. Mit sehr viel Feingefühl
wird die Vorgeschichte jeder Person und die Verwicklungen und
Verflechtungen zwischen den einzelnen Figuren vorgestellt. Brian
Herbert und Kevin Anderson vervollständigen somit das komplexe
Bild, welches Frank Herbert von der feudalen Zukunftsgesellschaft
nach Buthlers Djihad gezeichnet.
Man erfährt zum Beispiel, weshalb Letho seinen Sohn Paul als
Thronerben einsetzt, obwohl jener nur der uneheliche Bastard mit
einer Konkubine ist. Denn ja, auch Herzöge können jung und
töricht sein. Die Herkunft Gurney Halleks, Duncan Idahos und des
Suk-Mediziners werden geklärt. Der Leser wohnt der
Thronbesteigung von Shaddam bei und erfährt einiges über
Intrigen an einem modernen Hofe. Nichtzuletzt wird auch erklärt,
warum Baron Harkonnen ... doch hier sei nicht zu viel verraten.
Die Auswahl der Figuren ist sehr gelungen. Die
Charakterisierungen der Personen sowie die Veränderungen wird
konstant und zur Freude des Lesers durchgehalten. Es gibt
annähernd keine unmotivierten Handlungen, die einen die Stirn
runzeln lassen.
(Einzige Schmälerung des Lesevergnügens ergibt sich dann, wenn
man die sieben Frank-Herbert-Bände bereits gelesen hat, da man
dann weiß, welche der Figuren den dritten Band des Vorspiels
nicht lebend verlassen werden. Daher ist Dune-Neulingen zu
empfehlen, tatsächlich bei dem ersten Band des Vorspiels zu
beginnen und nicht beim Dune-Zyklus von Frank Herbert.)
2. Die Dune-Welt
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass man mit dem Vorspiel zum
Dune-Zyklus viele fremde Planeten erkundet und kennenlernt, die
man bei Frank Herbert nur vom Hören-Sagen kannte. Giedi Prim,
Arrakis, Ix, Kaitain und Caladan werden vorgestellt, die
Inhaber und Besucher hinreichend charakterisiert. Hier wurden
unangenehme weiße Flecken auf meiner Raumlandkarte gefüllt.
Darüber hinaus ranken sich viele Mysterien um technische
Apparate in Dune, was deren Herkunft, Funktion und Aussehen
betrifft. Brian Herbert und Kevin Anderson lüften einige dieser
Geheimnisse. So erfährt man einige mysteriöse technische Details
über den Bau und die Navigation von Highlinern, die
Wirkungsweise des Gewürzes und ähnlicher Substanzen - und man
erfährt, was es mit den geheimnisvollen Axotl-Tanks auf sich hat
(was ich persönlich ein wenig schade finde, weil Frank Herbert
die Lösung dieses Rätsels ja nur angedeutet hatte).
3. Erzählerisches: Tiefen und Untiefen
Ja, es gibt auch Plattheiten, doch tun diese der Lesefreude
keinen Abbruch. Grundsätzlich lässt sich sagen: Die Bösen sind
bös, die Guten sind gut! Dies gilt insbesondere für die beiden
Gegner Atreides und Harkonnen. Erstere (das gesamte Haus mit
allem Tross) stehen grundsätzlich Ehre und Ehrhaftigkeit,
während letztere einzig niederträchtig und gemein sind. Beide
Seiten verfallen bisweilen in Extreme, so dass die Geschichte
an manchen Stellen unglaubwürdig wirkt. Allein Letho Atreides
wird der Großmut abgenommen, weil er der Machtpräsentation und
der Hervorhebung der Opposition von Herzog und Imperator dient.
Gibt es aber einen seriösen Grund, weshalb ein baronöser
Thronfolger sich in ungeheure Unkosten stürzen und
Nachforschungen ergehen sollte, um ein kleines Würstchen wie
einen Minenarbeiter zu quälen?
Dem plakativen und einfachen Gut-Böse-Prinzip entziehen sich
aber auch viele Figuren und Strömungen (Liet Kynes, Bene
Tleilax, Bene Gesserit, Raumgilde), die sich getrieben von
Eigennutz zwischen diesen Extremen bewegen. Diese Figuren und
Gruppierungen tragen zu einer erheblichen Auflockerung des
starren Schwarz-Weiß-Schemas bei und sorgen für viel Wirbel
und Ungewissheit des Handlungsstranges.
Humor existiert in gut dosierten Mengen. Hier hat das
Autorenpaar gute Arbeit geleistet. Nicht übertrieben, einfach
nur gut (Ich sage nur: Baron Harkonnen, Klein-Feud-Rautha und
ein vollkommen überforderter Mentat im Raubtierhaus.)
Etwas platt erscheint das Ende der Trilogie, an welchem ein
wahrer Friede-Freude-Eierkuchen gebacken wird. Dies mag zwar
für den Leser entspannend sein, doch sooooo viel Sonnenschein
tut in den Augen weh. Das Konfliktpotential um Arrakis wird
jedoch angedeutet.
4. Das Vorspiel zum Dune-Zyklus?
Die Bücher als Glieder zum Dune-Zyklus: Ich hatte erwartet,
etliche Fehler ausfindig zu machen, bei denen sich der alte
Dune-Zyklus mit dem neuen Vorspiel überwirft, doch ich hatte
mich in dieser Hinsicht getäuscht! Zumindest mir ist nichts
aufgefallen, worin sich die Geschichte verheddert hätte.
Ich habe es sehr genossen, die einzelnen Figuren, Schauplätze
und Vorkommnisse, die aus Frank Herberts Dune-Zyklus zum Teil
nur namentlich bekannt waren, nun näher kennenzulernen. Viele
Fragen werden beantwortet, die in den bisherigen Büchern
aufgeworfen worden waren. Als Dune-Fan kann ich daher
feststellen, dass ich es nicht bereut habe, die Bücher gelesen
zu haben; ich habe es genossen!
4. Gesamturteil
Die erzählte Geschichte weist viele Erzählstränge mit vielen
Figuren auf. Ich fand es äußerst angenehm zu lesen. Die drei
Dune-Bücher, die das Vorspiel zum großen Zyklus von Frank
Herbert darstellen, sind wunderbar gelungen und des Lesens wert:
Kauf-mich, Lies-mich, Hab-mich-lieb!