Autor: Martina Cole
Verlag: Heyne
Genre: Nach Themen
Erscheinungsdatum: 2006 Meine Wertung: 0
Zusammenfassung: "Das Abbild" von Martina Cole habe ich mir unlängst am Flughafen gekauft, um die Wartezeit bis zum Abflug zu überbrücken - in den Bücherständern der Zeitschriftenhändler mit dem immergleichen Einheits-Sortiment war es an diesem Abend das Buch, dessen Klappentext am vielversprechendsten wirkte:
Der (auf den ersten Seiten) tadellos scheinende Geschäftsmann und Familienvater Nick erschlägt nächtens in seinem Haus einen bewaffneten Einbrecher.
Der Einbrecher ist der 17-jähriger Sonny, der bei seiner heroinsüchtigen Mutter Jude lebt, und die ihn nach der Trennung mit ihrem Mann Tyrell dazu erzogen hat, ihre Sucht zu unterstützen und mit kleinen Gaunereien zu finanzieren.
Der Vater des Jungen, Tyrell, der mit seiner neuen Familie in Jamaika lebt, kommt zurück nach London, weil er nicht daran glaubt, dass sein Sohn aus eigenem Antrieb einen bewaffneten Bruch durchgeführt haben kann und findet weit mehr über seinen Sohn und dessen Leben raus, als ihm liebt ist... Geplagt von Schuldgefühlen macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Gleichzeitig kommt Nick nicht darüber hinweg, dass er Sonny erschlagen hat, auch wenn er nach Ansicht der Staatsanwaltschaft und der Bevölkerung aus Notwehr gehandelt hat und er nicht strafrechtlich belangt wird.
Die Ehe zwischen Nick und seiner Frau zerbricht zusehends, beide suchen Trost in Drogen, Gewalt und Sex...
Die völlig von Drogen zerstörte und besessene Jude, die mehr über den Einbruch weiß, als sie Tyrell gegenüber zugibt, macht sich derweil einen Jungen aus der Nachbarschaft über Drogen gefügig, der fortan ihren Sohn ersetzen soll und lässt Nichts unversucht, sich ihren nächsten Schuss zu finanzieren...
Martina Cole erzählt aus einer Welt, in der Nichts ist wie es scheint und der geneigte und leicht schockierte brav-bürgerliche Leser möchte glauben, dass er bisher wohl ein bisschen blind und blauäugig durch die Lande spaziert ist.
Im Grunde möchte Martina Cole uns einen Spiegel aus einer Welt (unserer Welt?)vorhalten, in der keiner ohne Schuld und keiner "besser" als der andere sein kann, weil eine scheinbar geordnete bürgerliche Existenz in einem Luxusanwesen auf den zweiten Blick nicht einen Deut stabiler und sicherer ist, als das egozentrische Dahinvegetieren einer Fixerin in einer abgefuckten und stinkenden Bude.
Gleichzeitig ist es auch eine Geschichte in der die Wertvorstellungen und das Verantwortungsbewusstsein von drei Generationen (Großeltern, Eltern, Kinder)aufgefasst und gegenüber gestellt wird.
Ich gebe Martina Cole vier Sterne, weil sie die (böse) Welt, die sie beschreibt, genau zu kennen scheint, dennoch wirkte die Geschichte, die eigentlich einen cleveren Plot hat, stellenweise in Brutalität und Handlungsweise einzelner Charaktere auf mich leicht überzogen!
Dennoch allemal lesenswert!
Verlag: Heyne
Genre: Nach Themen
Erscheinungsdatum: 2006 Meine Wertung: 0
Zusammenfassung: "Das Abbild" von Martina Cole habe ich mir unlängst am Flughafen gekauft, um die Wartezeit bis zum Abflug zu überbrücken - in den Bücherständern der Zeitschriftenhändler mit dem immergleichen Einheits-Sortiment war es an diesem Abend das Buch, dessen Klappentext am vielversprechendsten wirkte:
Der (auf den ersten Seiten) tadellos scheinende Geschäftsmann und Familienvater Nick erschlägt nächtens in seinem Haus einen bewaffneten Einbrecher.
Der Einbrecher ist der 17-jähriger Sonny, der bei seiner heroinsüchtigen Mutter Jude lebt, und die ihn nach der Trennung mit ihrem Mann Tyrell dazu erzogen hat, ihre Sucht zu unterstützen und mit kleinen Gaunereien zu finanzieren.
Der Vater des Jungen, Tyrell, der mit seiner neuen Familie in Jamaika lebt, kommt zurück nach London, weil er nicht daran glaubt, dass sein Sohn aus eigenem Antrieb einen bewaffneten Bruch durchgeführt haben kann und findet weit mehr über seinen Sohn und dessen Leben raus, als ihm liebt ist... Geplagt von Schuldgefühlen macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Gleichzeitig kommt Nick nicht darüber hinweg, dass er Sonny erschlagen hat, auch wenn er nach Ansicht der Staatsanwaltschaft und der Bevölkerung aus Notwehr gehandelt hat und er nicht strafrechtlich belangt wird.
Die Ehe zwischen Nick und seiner Frau zerbricht zusehends, beide suchen Trost in Drogen, Gewalt und Sex...
Die völlig von Drogen zerstörte und besessene Jude, die mehr über den Einbruch weiß, als sie Tyrell gegenüber zugibt, macht sich derweil einen Jungen aus der Nachbarschaft über Drogen gefügig, der fortan ihren Sohn ersetzen soll und lässt Nichts unversucht, sich ihren nächsten Schuss zu finanzieren...
Martina Cole erzählt aus einer Welt, in der Nichts ist wie es scheint und der geneigte und leicht schockierte brav-bürgerliche Leser möchte glauben, dass er bisher wohl ein bisschen blind und blauäugig durch die Lande spaziert ist.
Im Grunde möchte Martina Cole uns einen Spiegel aus einer Welt (unserer Welt?)vorhalten, in der keiner ohne Schuld und keiner "besser" als der andere sein kann, weil eine scheinbar geordnete bürgerliche Existenz in einem Luxusanwesen auf den zweiten Blick nicht einen Deut stabiler und sicherer ist, als das egozentrische Dahinvegetieren einer Fixerin in einer abgefuckten und stinkenden Bude.
Gleichzeitig ist es auch eine Geschichte in der die Wertvorstellungen und das Verantwortungsbewusstsein von drei Generationen (Großeltern, Eltern, Kinder)aufgefasst und gegenüber gestellt wird.
Ich gebe Martina Cole vier Sterne, weil sie die (böse) Welt, die sie beschreibt, genau zu kennen scheint, dennoch wirkte die Geschichte, die eigentlich einen cleveren Plot hat, stellenweise in Brutalität und Handlungsweise einzelner Charaktere auf mich leicht überzogen!
Dennoch allemal lesenswert!