Autor: Lois Mcmaster Bujold
Verlag: Heyne
Genre: Einzelne Autoren
Erscheinungsdatum: 2004 Meine Wertung: 4
Zusammenfassung: Kommandantin Cordelia Naismith führt mit ihrem Landungsteam gerade eine Expeditionsreise auf einem bisher unerforschten Planeten durch, als ihr Lager von barrayarischen Streitkräften zerstört wird und sie sich zusammen mit einem geistig behinderten Fähnrich als einzige retten kann. Die Barrayaner sind für ihr kriegerisches und unbarmherziges Verhalten weithin bekannt, so daß es nicht verwundert, daß Cordelia die Hoffnung auf eine positive Zukunft abschreibt, als sie in die Gefangenschaft von Kapitän Vorkosigan gerät. Doch schnell merkt sie, daß Vorkosigan alles andere als ein barbarischer Schlächter (so sein zweifelhafter Ruf) ist, sondern sich hinter der Maske des Kriegers ein ehrenhafter Mann verbirgt.
Seine Ehre ist auch der Grund für seine momentane Lage, denn hinter ihm steht keineswegs die barrayanische Armee: Die mächtigen Feinde, die er sich im Laufe seiner Karriere gemacht hat, versuchten, ihn zu töten und die Schuld dem Team von Kommandantin Naismith zuzuschieben. Zu ihrem Pech überlebte Vorkosigan den Anschlag jedoch, hat jetzt aber genausowenig wie Cordelia eine Möglichkeit zum Verlassen des Planeten. Gemeinsam schlagen sie sich einige Tage durch die Wildnis -- sie zwar immer noch offiziell mit dem Status einer Gefangenen, doch in der Praxis als Gleichberechtigte --, um zu einem barrayanischen Nachschubdepot zu gelangen. Als sie nach vielen Gefahren endlich dort ankommen, die Meuterer überwältigen und Vorkosigan das Kommando wieder innehat, verbindet -- wie könnte es anders sein -- die beiden mehr als bloße Freundschaft.
Doch auch die aufkeimende Liebe verhindert nicht, daß Naismith ihr Wort Vorkosigan gegenüber bricht und von dessen Raumschiff flieht, als sie hinter die geheimen Vorhaben der Barrayaner kommt. Diese planen einen Krieg, der auch Cordelias betanische Heimat betreffen würde, und nur durch eine frühe Warnung besteht noch Hoffnung für deren Sieg. Also flieht sie -- allerdings nicht, ohne vorher Vorkosigans Problem mit einer letzten Gruppe von Meuterern, die das Schiff in ihre Gewalt gebracht hat, auf überaus elegante Art und Weise gelöst zu haben.
Im weiteren Verlauf des Buches gerät Naismith wieder in barrayanische Gefangenschaft und trifft auf Umwegen natürlich erneut mit Vorkosigan zusammen. Nach dem Kriegsende und zurück in der Heimat folgt allerdings erst die wahre Tortur: Horden betanischer Psychologen stellen die Erlebnisse der "Kriegsheldin" in Frage, und versuchen sie zu überzeugen, daß die positiven Gefühle gegenüber dem "Schlächter von Komarr" nur durch Gehirnwäsche zustande kommen -- solange, bis Naismith wirklich kurz vor dem Verrücktwerden steht und nur noch einen Ausweg sieht...
Urteil: Wie man schon an der Inhaltsangabe sehen kann, ist Bujolds Auftakt des "Barrayar"-Zyklus alles andere als "tiefschürfend". Die Love-Story zwischen den beiden so gegensätzlichen Protagonisten ist das bestimmende Thema, und die Heldin meistert auch die schwierigsten Situationen aufs Beste. Immer durchschaut sie die feindlichen Pläne, immer findet sie elegante Lösungen, die perfekt funktionieren. Beides, die zu starke Betonung der Beziehungsgeschichte und die ach so gewitzte Heldin, sind Gründe, wieso ich es vermeide, SF-Bücher weiblicher Autoren zu lesen. Ja, es gibt Ausnahmen (z.B. Ursula LeGuin), aber dieses Buch bestätigt einmal mehr alle Vorurteile. Und dieses Urteil erwächst keineswegs aus einer rückständigen oder chauvinistischen Grundeinstellung.
Um kein falsches Bild aufkommen zu lassen: Das Buch ist keineswegs schlecht. Es liest sich flüssig, und die Mixtur aus Politik, Action und Emotionen ist durchaus unterhaltsam; doch außer zu unterhalten erfüllt es keinen Zweck. Gerade dies aber sollte ein gutes SF-Buch meiner Meinung nach bieten. "--Oliver Faulhaber"
Verlag: Heyne
Genre: Einzelne Autoren
Erscheinungsdatum: 2004 Meine Wertung: 4
Zusammenfassung: Kommandantin Cordelia Naismith führt mit ihrem Landungsteam gerade eine Expeditionsreise auf einem bisher unerforschten Planeten durch, als ihr Lager von barrayarischen Streitkräften zerstört wird und sie sich zusammen mit einem geistig behinderten Fähnrich als einzige retten kann. Die Barrayaner sind für ihr kriegerisches und unbarmherziges Verhalten weithin bekannt, so daß es nicht verwundert, daß Cordelia die Hoffnung auf eine positive Zukunft abschreibt, als sie in die Gefangenschaft von Kapitän Vorkosigan gerät. Doch schnell merkt sie, daß Vorkosigan alles andere als ein barbarischer Schlächter (so sein zweifelhafter Ruf) ist, sondern sich hinter der Maske des Kriegers ein ehrenhafter Mann verbirgt.
Seine Ehre ist auch der Grund für seine momentane Lage, denn hinter ihm steht keineswegs die barrayanische Armee: Die mächtigen Feinde, die er sich im Laufe seiner Karriere gemacht hat, versuchten, ihn zu töten und die Schuld dem Team von Kommandantin Naismith zuzuschieben. Zu ihrem Pech überlebte Vorkosigan den Anschlag jedoch, hat jetzt aber genausowenig wie Cordelia eine Möglichkeit zum Verlassen des Planeten. Gemeinsam schlagen sie sich einige Tage durch die Wildnis -- sie zwar immer noch offiziell mit dem Status einer Gefangenen, doch in der Praxis als Gleichberechtigte --, um zu einem barrayanischen Nachschubdepot zu gelangen. Als sie nach vielen Gefahren endlich dort ankommen, die Meuterer überwältigen und Vorkosigan das Kommando wieder innehat, verbindet -- wie könnte es anders sein -- die beiden mehr als bloße Freundschaft.
Doch auch die aufkeimende Liebe verhindert nicht, daß Naismith ihr Wort Vorkosigan gegenüber bricht und von dessen Raumschiff flieht, als sie hinter die geheimen Vorhaben der Barrayaner kommt. Diese planen einen Krieg, der auch Cordelias betanische Heimat betreffen würde, und nur durch eine frühe Warnung besteht noch Hoffnung für deren Sieg. Also flieht sie -- allerdings nicht, ohne vorher Vorkosigans Problem mit einer letzten Gruppe von Meuterern, die das Schiff in ihre Gewalt gebracht hat, auf überaus elegante Art und Weise gelöst zu haben.
Im weiteren Verlauf des Buches gerät Naismith wieder in barrayanische Gefangenschaft und trifft auf Umwegen natürlich erneut mit Vorkosigan zusammen. Nach dem Kriegsende und zurück in der Heimat folgt allerdings erst die wahre Tortur: Horden betanischer Psychologen stellen die Erlebnisse der "Kriegsheldin" in Frage, und versuchen sie zu überzeugen, daß die positiven Gefühle gegenüber dem "Schlächter von Komarr" nur durch Gehirnwäsche zustande kommen -- solange, bis Naismith wirklich kurz vor dem Verrücktwerden steht und nur noch einen Ausweg sieht...
Urteil: Wie man schon an der Inhaltsangabe sehen kann, ist Bujolds Auftakt des "Barrayar"-Zyklus alles andere als "tiefschürfend". Die Love-Story zwischen den beiden so gegensätzlichen Protagonisten ist das bestimmende Thema, und die Heldin meistert auch die schwierigsten Situationen aufs Beste. Immer durchschaut sie die feindlichen Pläne, immer findet sie elegante Lösungen, die perfekt funktionieren. Beides, die zu starke Betonung der Beziehungsgeschichte und die ach so gewitzte Heldin, sind Gründe, wieso ich es vermeide, SF-Bücher weiblicher Autoren zu lesen. Ja, es gibt Ausnahmen (z.B. Ursula LeGuin), aber dieses Buch bestätigt einmal mehr alle Vorurteile. Und dieses Urteil erwächst keineswegs aus einer rückständigen oder chauvinistischen Grundeinstellung.
Um kein falsches Bild aufkommen zu lassen: Das Buch ist keineswegs schlecht. Es liest sich flüssig, und die Mixtur aus Politik, Action und Emotionen ist durchaus unterhaltsam; doch außer zu unterhalten erfüllt es keinen Zweck. Gerade dies aber sollte ein gutes SF-Buch meiner Meinung nach bieten. "--Oliver Faulhaber"