Autor: Sascha Mamczak, Wolfgang Jeschke
Verlag: Heyne
Genre: Einzelne Autoren
Erscheinungsdatum: 2005 Meine Wertung: 0
Zusammenfassung: Zunächst einmal: das Heyne Science Fiction Jahrbuch ist seit 1986 eine unübertroffene und kurzweilige Lektüre, die mit einer schönen Zusammenstellung thematischer Artikel, Interviews, Rezensionen und Übersichtslisten den Einblick des Fans in die Welten jenseits des reinen Merchandisings ermöglicht. Ein Lob den Herausgebern auch dieser Ausgabe. Thematischer Schwerpunkt ist diesmal die Frage, wie Science Fiction die Welt verändert, also z.B. die wissenschaftliche Forschung anregt. Auch sind wieder die interessanten und teils sehr witzigen Kurzrezensionen von Filmen und Hörspielen aus dem Vorjahr dabei.
Was mich diesmal einen Stern abziehen läßt, ist der teilweise unmögliche Schreibstil einzelner Autoren, der mir persönlich das Vergnügen an den Themen teilweise vergällt hat. Man lese einen Mammutsatz wie den folgenden (es geht um Comiczeichner-Legende Alan Moore):
--- Nun würde man solche Worte auf der Zunge eines in jedem Glas Milch herumstrudelnde astrale Heinzelmännchen vermutenden Exploitation-Esoterikers wie Uri Geller (der sich im Interview mit der englischen Boulevardzeitung The Sun für David Beckhams im EM-Viertelfinale gegen Portugal verschossenen Elfmeter verantwortlich zeichnete, da die von ihm ausgeschickten positiven Energiestrahlen sich auf dem Weg von London nach Lissabon in eine Art angehexte parakinetische Fußkrankheit verwandelt hätten) vermuten - aus dem Mund des säkularisierten Polyhistors und mit einem Ozean von (populär-)künstlerischen Theorie- und Praxiswassern gewaschenen Moore klingt dieses Statement zunächst nach einem Heideggerschen 'Kehre', weg von der Welt, hin zum Miraculix-Groove semi-metaphysischer Altersstrangeness ---
Zitatende, endlich. Wer soll das aushalten? Dem Autoren Sven-Eric Wehmeyer lasse ich da nur noch entkräftet die Stilfibel auf die Tippfinger fallen. Merke: Es ist nicht erste Pflicht des Autoren zu beweisen, daß man sowieso viel schlauer ist als alle anderen, sondern den Leser informativ von A nach B zu bringen. Für solche gelegentlichen Ausrutscher ziehe ich für diesmal einen Stern ab, kann aber - wie immer - das Werk insgesamt nur als lesenswert bezeichnen.
Verlag: Heyne
Genre: Einzelne Autoren
Erscheinungsdatum: 2005 Meine Wertung: 0
Zusammenfassung: Zunächst einmal: das Heyne Science Fiction Jahrbuch ist seit 1986 eine unübertroffene und kurzweilige Lektüre, die mit einer schönen Zusammenstellung thematischer Artikel, Interviews, Rezensionen und Übersichtslisten den Einblick des Fans in die Welten jenseits des reinen Merchandisings ermöglicht. Ein Lob den Herausgebern auch dieser Ausgabe. Thematischer Schwerpunkt ist diesmal die Frage, wie Science Fiction die Welt verändert, also z.B. die wissenschaftliche Forschung anregt. Auch sind wieder die interessanten und teils sehr witzigen Kurzrezensionen von Filmen und Hörspielen aus dem Vorjahr dabei.
Was mich diesmal einen Stern abziehen läßt, ist der teilweise unmögliche Schreibstil einzelner Autoren, der mir persönlich das Vergnügen an den Themen teilweise vergällt hat. Man lese einen Mammutsatz wie den folgenden (es geht um Comiczeichner-Legende Alan Moore):
--- Nun würde man solche Worte auf der Zunge eines in jedem Glas Milch herumstrudelnde astrale Heinzelmännchen vermutenden Exploitation-Esoterikers wie Uri Geller (der sich im Interview mit der englischen Boulevardzeitung The Sun für David Beckhams im EM-Viertelfinale gegen Portugal verschossenen Elfmeter verantwortlich zeichnete, da die von ihm ausgeschickten positiven Energiestrahlen sich auf dem Weg von London nach Lissabon in eine Art angehexte parakinetische Fußkrankheit verwandelt hätten) vermuten - aus dem Mund des säkularisierten Polyhistors und mit einem Ozean von (populär-)künstlerischen Theorie- und Praxiswassern gewaschenen Moore klingt dieses Statement zunächst nach einem Heideggerschen 'Kehre', weg von der Welt, hin zum Miraculix-Groove semi-metaphysischer Altersstrangeness ---
Zitatende, endlich. Wer soll das aushalten? Dem Autoren Sven-Eric Wehmeyer lasse ich da nur noch entkräftet die Stilfibel auf die Tippfinger fallen. Merke: Es ist nicht erste Pflicht des Autoren zu beweisen, daß man sowieso viel schlauer ist als alle anderen, sondern den Leser informativ von A nach B zu bringen. Für solche gelegentlichen Ausrutscher ziehe ich für diesmal einen Stern ab, kann aber - wie immer - das Werk insgesamt nur als lesenswert bezeichnen.